Tagesgedanke vom Mittwoch, den 19. März 2025
Nur weil ein Mensch sich ein Glied abtrennt
Nur weil ein Mensch sich ein Glied abtrennt, befreit er sich noch lange nicht von dem Begehren, das ihn quält. Die Glieder führen nur Befehle aus, die von weiter oben kommen. Nehmt zum Beispiel einen Arm, er kann Schläge austeilen, und er kann auch streicheln, er kann morden oder er kann retten. Warum dem Arm die Schuld geben? Er ist unschuldig, er ist nicht verantwortlich. Man gibt ihm gute oder schlechte Befehle, und er führt sie aus. Nehmen wir einmal an, ein Mann wollte sich seine Sexualorgane amputieren lassen; er könnte seinen Appetit, seine Wünsche nicht mehr befriedigen, aber sie wären deshalb noch nicht verschwunden. Es hat Menschen gegeben, die sich in ihrem feurigen Glauben verstümmelt haben, um sich dadurch vor der Hölle zu retten, aber sie landeten in einer anderen Hölle, die noch mehr brannte! Man muss die Gliedmaßen in Ruhe lassen. Im Denken, in den Gefühlen, in der Seele*, dort muss man eine Reinigungsarbeit ausführen.
Omraam Mikhaël Aïvanhov