Tagesgedanke vom Montag, den 7. Juli 2025
Das ganze menschliche Abenteuer ist nichts anderes als die Suche nach der verlorenen Hälfte
Das ganze menschliche Abenteuer ist nichts anderes als die Suche nach der verlorenen Hälfte. Die Männer suchen die Frauen und die Frauen die Männer. Sie wissen nicht einmal, warum sie sich suchen. Die Suche ist instinktiv. Eine Stimme sagt ihnen, dass sie so ihre ursprüngliche Einheit wiederfinden werden. Von Zeit zu Zeit erfahren sie für einige Minuten oder Sekunden eine unbeschreibliche Freude, eine geheimnisvolle Weite, aber das ist nicht von Dauer, und zwangsläufig kommen dann Enttäuschungen und Kummer. Doch weil sie die Hoffnung nie verlieren, fahren sie mit der Suche fort. Wozu das alles? Warum schafft es der Mensch nicht, seine tiefsten Wünsche zu verwirklichen? Weil diese Vereinigung vorerst nicht auf der körperlichen Ebene stattfinden soll. Die körperliche Ebene darf nur die Vollendung einer Arbeit sein, die zuvor auf der psychischen und der spirituellen Ebene getan wurde. Sonst findet man bestenfalls vergängliche Lust und Freuden. Wenn einige wenige es geschafft haben, diese Einheit dauerhaft zu verwirklichen, indem sie sich auf der körperlichen Ebene vereinigten, dann nur, weil sie zuvor eine große innere Arbeit geleistet haben. Jeder Mensch muss die beiden Prinzipien zuerst in sich zu vereinigen suchen. Das ist die Philosophie der Androgynität. Es ist die höchste Philosophie, die es gibt.*
Omraam Mikhaël Aïvanhov
